Wirtschaft

Mindestens gut

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Mindestens gut

Als es das Internet noch nicht gab, erkannten wir das Sommerloch an merkwürdigen Nachrichten: Krokodile in Baggerseen, Poltergeister in Zahnarztpraxen. Unfug.

Für das Sommerloch gab und gibt es auch politische Spezialitäten. Sommertouren, Sommerinterviews – das machen alle, ich auch. Aber es gibt auch regelrechte Sommerlochparteien, die in den Ferienwochen sozusagen ihre Krokodile im Baggersee schwimmen lassen. In Baden-Württemberg ist hier vor allem die FDP dabei: Keine Woche ohne krasse Forderungen und laute Ansagen. Weg mit Wölfen und Wärmepumpen, Klimaklebern und Bürgergeld… das reicht selten für eine ernsthafte Forderung, aber immer für eine kleine Schlagzeile. Und falls ich jetzt etwas säuerlich klinge, ist es, weil die Strategie der FDP wirkt. Nur nicht für die FDP, sondern gegen das Vertrauen in Politik allgemein. Wer Demokratie als Zirkus verunglimpfen will, findet hier seine Bestätigung. Muss das sein?

Ich will das Sommerloch heute auch nutzen. Aber eben nicht mit möglichst krassen Forderungen, sondern mit dem runden Geburtstag einer politischen Leistung. Also nicht fordern, sondern liefern, nicht wollen, sondern können, nicht Worte, sondern Taten. SPD, eben.

Vor ziemlich genau zehn Jahren wurde in Deutschland der gesetzliche Mindestlohn eingeführt, für den die SPD zäh und geduldig gegen massivste Widerstände gekämpft hatte. Zehn Jahre Mindestlohn, das ist noch gar nicht so lange und doch scheint es wie eine Ewigkeit: Noch bis 2014 haben viele Leute in unserem Land für fünf Euro in der Stunde gearbeitet. Menschen, die selbst nach einem Zehnstundentag mit nur 50 Euro nachhause kamen! Wie gesagt: Schon zehn Jahre her, aber auch erst zehn Jahre. Und heute zum Glück bereits unvorstellbar.

Der Mindestlohn von zunächst 8,50 Euro brachte eine bedeutende Lohnerhöhung für über vier Millionen Menschen in Deutschland. Als der Mindestlohn dann vor zwei Jahren (und nach deutlicher Inflation) auf zwölf Euro angehoben wurde, profitierten davon fast sechs Millionen Menschen davon. Besonders viele in den Bundesländern im Osten, übrigens. Der Mindestlohn schaffte und schafft auch hier deutlich mehr Gerechtigkeit. Er verhindert, dass Menschen trotz Arbeit in Armut geraten. Er macht Schluss mit Ausbeutung und Niedrigstlöhnen, die nichts anderes sind als krasse Respektlosigkeit für Menschen und ihre Arbeit.

Und der Mindestlohn ist keine Wohlfahrt, er rechnet sich viel mehr, als es marktliberale Dickschädel einsehen wollen. Der Mindestlohn stärkt die Einnahmen der Rentenversicherung. Er entlastet die Staatskasse, weil wir seltener Niedrigstlöhne aufstocken müssen. Ganz nebenbei bremste der Mindestlohn die Abwanderung von Arbeitskräften und fördert die Entwicklung produktiverer, besserer Arbeitsplätze. Der Mindestlohn nützt uns allen. Auch denen, die viel mehr verdienen. Man braucht kein Diplom in Volkswirtschaft, um das zu verstehen.

DAS ist Politik der SPD, das hilft uns allen, seit zehn Jahren. Das ist mindestens gut. Und das wollte ich mal eben erwähnt haben. Jetzt zurück zu den Krokodilen im Baggersee und den Sommerlochparteien. Erholt Euch gut und bis bald!

 

Fachkräfte: Folgen wir dem Stern

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Fachkräfte: Folgen wir dem Stern

Fachkräfte fallen nicht vom Himmel, sie werden gemacht. Zum Beispiel bei Mercedes-Benz. Der Konzern mit dem Stern qualifiziert allein in diesem Jahr über 600 Beschäftigte zu KI-Fachkräften weiter, um die digitale Transformation zu meistern. Dafür will Mercedes-Benz in den kommenden Jahren mehr als zwei Milliarden Euro ausgeben.

Mercedes macht es vor, aber wir haben noch gut 49.000 andere Industriebetriebe in Baden-Württemberg, und nicht jede kleine Firma wird das aus eigener Kraft nachmachen können. Genau deswegen macht sich die SPD dafür stark, dass ein reiches und starkes Land wie Baden-Württemberg es nicht dem Zufall überlässt, in der Transformation reich und stark zu bleiben. Gerade mittelständische und kleinere Firmen brauchen Strukturen und Unterstützung, um Fachkräfte für die Transformation weiterzubilden, um Arbeitsplätze zu sichern und an der Spitze zu bleiben.

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Maßloses Mimimi

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Maßloses Mimimi

Man soll nicht nur an sich denken, sondern auch an andere. Und es wird womöglich jemanden geben, der diesen Blog liest und noch nicht von Jana aus Kassel gehört hat. In aller Kürze: Jana aus Kassel trat kürzlich in Hannover bei einer „Querdenker“-Demo auf die Bühne und tat kund, dass sie sich wie Sophie Scholl fühle, denn auch sie sei nun im Widerstand und verteile Flugblätter und… und dann trat ein Mann an die Bühne und sprach laut (und vernehmlich, wegen der vielen Mikrophone), das halte er für eine Verharmlosung des Holocausts und für so einen Schwachsinn mache er nicht mehr den Ordner hier. Jana stürmte daraufhin weinend von der Bühne.

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