CSD Stuttgart 2023

Selbstverständlich

Stochblog

Selbstverständlich

Ich gebe zu: Ich weiß nicht, was der genaue Unterschied zwischen LGBTQIA+ und LSBTIQ ist. Ich weiß nicht einmal, ob es einen genauen Unterschied gibt. Was ich weiß: Wenn es um dieses Thema gibt, werden viele Menschen vorsichtig, weil sie Angst vor Fettnäpfen haben. Man könne etwas falsch machen. Doch genau das ist falsch. Denn die Sache ist an und für sich selbstverständlich.

Es spielt keine Rolle, ob Männer Frauen lieben oder Männer, Frauen Männer lieben oder Frauen. Es spielt auch keine Rolle, ob ein Frau sich als Mann definiert oder umgekehrt oder sich auf keine der klassischen Geschlechterrollen festlegt. Ich habe jetzt noch viele, viele andere Fälle vergessen, die so zahlreich und vielseitig sind, wie Menschen eben zahlreich und vielseitig sind. Was alle eint: Es sind Menschen. Und das macht uns alle gleich. Selbstverständlich, oder?

Wir wissen, dass es nicht selbstverständlich ist. Menschen werden diskriminiert, angefeindet oder sogar tätlich angegriffen, nur weil ihr Leben gängige Rollenmuster sprengt. Auch im Jahr 2023, auch bei uns, in diesem Land.

Noch einmal: Es ist eigentlich nicht kompliziert. Und jeder muss nur einmal kurz drüber nachdenken, um zu verstehen, um was es den 40.000 Teilnehmenden beim CSD in Stuttgart ging. Und den fast 400.000 Leuten, die die Parade an der Strecke verfolgt und ihr applaudiert haben. Wie viele es an den Fernsehern und im Netz waren? Noch viel, viel mehr.

Das darf uns alle freuen. Und es darf uns Kraft geben, um weiter für eine Gesellschaft zu streiten, in der das Selbstverständliche auch endlich selbstverständlich wird. Machen wir weiter? Selbstverständlich!