Mit deutlicher Kritik reagiert die SPD-Fraktion auf das Eingeständnis der Bahn, die Inbetriebnahme von Stuttgart 21 um ein weiteres Jahr zu verschieben: „Ein weiteres Mal hält sich die Bahn nicht an ihren eigenen Zeitplan, der bereits mehrfach geändert und immer wieder angepasst wurde. Das schadet dem Ansehen des Projekts, des Projektmanagements und es schadet der Bahn. Vor allem aber schadet es hunderttausenden von Fahrgästen, die sich noch einmal zwölf Monate länger mit den Zumutungen des Bahnhofs-Provisoriums abmühen müssen. Man kann das nur als Enttäuschung bezeichnen.“
„Uns ist klar, dass diese Verzögerung der Schadensbegrenzung dient“, so Jan-Peter Röderer, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Eine Teileröffnung würde das Chaos für die Fahrgäste auf die Spitze treiben. Denn bis zum neuen Termin sollen weitere Teile des Bahnknotens, wie der Flughafenbahnhof und die große Wendlinger Kurve, ebenfalls fertig sein. Außerdem bedeutet ein Jahr Verschiebung auch mehr Zeit für Test- und Probefahrten. Angesichts der Probleme ist die Verschiebung wohl die beste Alternative. Die Frage ist allerdings, warum immer noch so viele Probleme bestehen.“
Stoch und Röderer sind sich einig: „Für die Bahn muss klar sein, dass dieser Aufschub der letzte ist. In der Politik wie unter den Fahrgästen erwarten wir jetzt, dass alles Menschenmögliche getan wird, um eine vollständige Inbetriebnahme 2026 sicherzustellen. Die Bahn fordert von uns allen noch mehr Geduld. Wir alle fordern von der Bahn noch mehr Anstrengungen.“