Zumeldung dpa/lsw: „Schopper will Schulen offenhalten – aber Gefahr bei neuen Varianten“
Die SPD im Landtag blickt angesichts der unzureichenden Vorbereitungen der Landesregierung mit Sorge auf den anstehenden Schulstart in Baden-Württemberg:
„Die Schulen stehen vor einem der schwierigsten Schuljahre überhaupt. Trotzdem hat es die Landesregierung verpasst, unsere Bildungseinrichtungen für den Herbst und Winter zu wappnen“, so SPD-Fraktionschef Stoch. Gerade beim Thema Sicherheit gebe es erhebliche Mängel: „Vom krisenfesten Klassenzimmer sind wir in Baden-Württemberg Lichtjahre entfernt. Wo bleiben flächendeckende Impfangebote an Schulen? Warum um alles in der Welt sollen Schulkinder erst ab der dritten Schulwoche regelmäßiger getestet werden? Und wieso hat das Land bei der Anschaffung von Luftfiltern so spät und knauserig reagiert? Schoppers ,Augen zu und durch‘-Strategie garantiert noch lange keinen Präsenzunterricht!“
Auch die Maßnahmen zum Aufholen der Corona-Lernrückstände sind aus Sicht der SPD völlig unzureichend. SPD-Fraktionsvize Dr. Stefan Fulst-Blei: „Dieses sogenannte Rückenwind-Programm hätte nicht einmal das Wort ,Feigenblatt‘ verdient! Es braucht Maßnahmen, die auf jede Schulart zugeschnitten sind. Zudem fordern wir ein landesweites Lernunterstützungsprogramm von mindestens 130 Millionen Euro.“
SPD-Bildungsexperte Fulst-Blei sorgt sich zudem um den immensen Lehrkräftemangel im Land: „Der Skandal lautet doch: mehr Staatssekretäre, aber keine zusätzliche Lehrerstelle über Plan. Damit ist die Krise nicht in den Griff zu kriegen. Kultusministerin Schopper steht in der Verantwortung, mehr Personal an die Schulen zu holen. Dabei muss es ihr Anspruch sein, die Angebote flächendeckend in allen Regionen des Landes zur Verfügung zu stellen, um bereits existierende strukturelle Unterschiede nicht zu verfestigen. Gute Bildung darf nicht vom Wohnort der Kinder und Jugendlichen abhängen!“
Strukturellen Defiziten, wie sie nicht nur an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren oder an den Grundschulen existieren, müsse mit einem massiven Aufbau von Stellen begegnet werden. „Wir müssen uns in allen Schularten auf einen Versorgungsgrad von 106 % hinbewegen. Um den langfristig zu sichern, ist es notwendig auch die Studienplätze für das Lehramt massiv auszubauen. Es geht um die Zukunft unserer Kinder, die die grün-schwarze Landesregierung nicht weiter verschlafen darf“, so Fulst-Blei.