Wem es bei Politik nur um Schlagzeilen geht, wird es nicht verstehen: Mit Erzieherinnen und Erziehern, Eltern, Verantwortlichen aus Kommunen, Kirchen und von freien Kita-Trägern sowie Menschen aus der Wissenschaft haben wir am Samstag unseren Kita-Gipfel im Landtag von Baden-Württemberg abgehalten.
Kitas sind in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen gut gewesen. In der Pandemie drohte das komplette System zu kollabieren. In bundesweiten Vergleichen schneidet Baden-Württemberg immer schlechter ab. Die Wirtschaft warnt, dass mangelnde Kita-Angebote ein Standort-Nachteil für den Südwesten sein könnten. Geflüchtete Familien aus der Ukraine sind eine große Herausforderung. Der Fachkräftemangel schlägt immer härter durch, weil Kitas kein Personal mehr finden…
Wahrscheinlich hat es mit dem modernen Aufmerksamkeitsdefizit zu tun, dass solche Schlagzeilen einfach nur wegkonsumiert werden. Kaum jemand fragt: „Und was wird jetzt bei den Kitas gemacht?“
Tatsächlich könnt Ihr gerne mal nachgoogeln, welche Parteien in all der Zeit und bei all diesen negativen Schlagzeilen Verbesserungen für unsere Kitas angeregt haben. Bei vielen Parteien werdet Ihr nicht viel finden, da meldet man lieber zweimal die Woche Polemiken gegen die handvoll Wölfe im Land, oder man baut ständig neue Riesenräder der Politik auf: Imagekampagnen! Modellprojekte! Raumfahrtkonzepte! Zweimal rundrum, dann wird abgebaut und alles ist vergessen.
Politik muss mehr sein als PR und Marketing. Deswegen bin ich stolz darauf, dass wir mit so vielen Menschen im Landtag über Probleme und Chancen unserer Kitas geredet haben. Denn die frühkindliche Bildung ist ein immens wichtiges Kapitel in der Bildung. Kinder und Kitas sind niemals Nebensache.
Dass wir auf so viele SOS-Signale, so viele schlechte Nachrichten aus unseren Kitas reagieren, dass wir uns hinter dieses Thema klemmen, ist mir ungemein wichtig. Auch wenn die Schlagzeilen sich gerade mit der schwäbischen Raumfahrt befassen.